Bovary

based on Gustav Flaubert´s Madame Bovary

Premiere: 16.03.2022, Gostner Hoftheater Nürnberg

26.08.2022 International Theatre Festival Restrospektywy Lodz

28.08.2022 Centrum Kultury Lublin

ES SPIELEN

Philine Bührer
Yudania Gómez Heredia
Johanna Steinhauser
Katarzyna Tadeusz

REGIE

Joanna Lewicka

MUSIK

Tomasz Krzyżanowski

DRAMATURGIE

Christine Haas

Produktion

Isabelle Pyka

PLAKAT
Sarah Schwerda
GASTSPIELE

Eine Kooproduktion des Gostner Theaters und der Stiftung FUNDACJA od WSCHODU do ZACHODU gefördert von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, unterstützt von Teatr Chorea/ Fabryka Sztuki und Centrum Kultury Lublin

Die Geschichte von der jungen Emma, die zunächst von einem Ritter auf weißem Pferd in die Stadt gebracht wird, um später allen Konventionen zu trotzen, stammte von einem Mann und die Fantasien, die der Gustave Flaubert vermittelt, sind ebenfalls männlich. Wer also ist diese Romanfigur, die nicht mehr als Phantasma sein wird, solange wir ihr keine weibliche und sinnlichere Perspektive verleihen? Eine Madame, die immer zwischen der Erinnerung an die große Literatur des Realismus, der Prämisse des Romans, ihr naives Verhalten durch ihre Herkunft zu erklären und gleichzeitig durchdrungen von der heutigen Erwartung an die moderne und unabhängige Frau von morgen, gefangen bleibt.
 
Eine souveräne Bovary, die nach mehr Sichtbarkeit strebt und die Straßen für sich erobert oder die freiwillig unsichtbare Madame, die in die eigene Fantasiewelt emigriert. Wo also ist sie zu finden – diese junge veränderungswillige Bovary? Diese aktive, herumtreibende und schaffende Bovary, die zu einem suchenden, zeitlosen Wesen werden soll, zu einem szenischen Musikstück über das Sein, das zwischen Resignation und großer Erwartung balanciert. Eine Madame Bovary, die es vermag in einer vom Mann geschaffenen Komposition, ihrer eigenen inneren Musik zu folgen – eingespannt zwischen verflossenen Idealen und zukünftigen Sehnsüchten.
 
„Bovary“ ist ein kollektiver Versuch einer weiblichen, mehrstimmigen und mehrfachkodierten musikalisch-bilderreichen Wanderung über die ständige Anpassung, Erfüllung und Frustration scheinbar unüberwindbarer sozialer Rollen.